Offene Sportangebote sind Bestandteil der aktiven Freizeitgestaltung innerhalb der Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie können spontan und ohne Vorankündigung angeboten werden oder sie finden zu festgelegten Zeiten statt. Dabei sind sie zugleich niedrigschwellig, jederzeit zugänglich, mit festen oder variablen Inhalten.
Sport fördert im Allgemeinen einerseits natürlich die Gesundheit, die physische Fitness und die Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus – und daher in dem pädagogischen Kontext sehr entscheidend – fördert es auch die Psyche. Denn die Kinder und Jugendlichen lernen ihren Körper, ihre persönlichen Grenzen und Gefühle besser kennen, stärken sich selbst und steigern damit ihr Selbstwertgefühl. Die verschiedenen Sportarten beinhalten aerobes Ausdauertraining, Kraft- und Beweglichkeitstraining und Koordinationstraining.
Das Sportangebot im Kinder- und Jugendhaus als Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist ein Element des ganzheitlichen lebensweltorientierten Bildungsanspruches der Jugendabriet und unterscheidet sich von Angeboten des Leistungsportes (wie beispielsweise in Schule oder einigen Vereinen). Unsere Sportangebote sind niedrigschwellig, von vergleichsweise geringer Verbindlichkeit und beziehen Jungen ebenso wie Mädchen ein, die - im Regelfall - kein enges Verhältnis zum Sport haben oder auch in sport- und bewegungsbetonten Aktivitäten eingeübt sind. Der Spaß an Bewegung und am gemeinsamen Spiel steht immer im Vordergrund. Die Vielfalt und zugleich Niedrigschwelligkeit der Angebote zeigt sich darin, dass Kinder und Jugendliche angeregt werden bei Projekten mitzumachen, für die sie aus Eigeninitiative nicht motiviert sind teilzunehmen. Die Förderung des sozialen Lernens und die Gesundheitsförderung stehen dabei im Vordergrund.
Innerhalb der verschiedenen Sportangeboten, durch das Training und die Zusammenkunft mit anderen TeilnehmerInnen lernen die Kinder und Jugendlichen ihre Physis und ihre Psyche und damit auch ihre persönlichen Grenzen und Gefühle kennen. Sie lernen mit dem Thema Achtsamkeit umzugehen und sich in einer Gruppe selbst zu behaupten, um ihren Selbstwert zu steigern.
Die MitarbeiterInnen stehen den TeilnehmerInnen stets zur Verfügung für persönliche Anliegen, Beratungs- und Reflexionsgespräche. Je nach Sportangebot und Bedarf wird in die verschiedenen Phasen der Selbsterkenntnis und Achtsamkeit Einzel- und/oder Gruppengesprächen über das Alltagsgeschehen und persönliche Momente sowie der Grenzsetzungserfahrung gesprochen.
Inhalte:
· Fitnesstraining (für Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 21 Jahren)
In dem Fitnessraum des AWO KiJu Brake dürfen die Jugendlichen unter Aufsicht und mit Anleitung eines ausgebildeten Fitnesstrainers trainieren. Für Ungeübte ist es wichtig unter Anleitung zu trainieren, um falsches Trainieren oder sogar Verletzungen zu vermeiden. Gemeinsam mit den TeilnehmerInnen wird ein Übungsplan erstellt, der neben der Wahl bzw. Art und Weise des Trainings auch die Ausgangssituation sowie die Zielsetzung erfasst. Der Spaßfaktor am Training ist natürlich sehr wichtig.
Der Verletzungsgefahr kann durch Aufwärmübungen vorgebeugt werden, denn sie bereiten die Muskulatur und das Herzkreislaufsystem auf die bevorstehende Belastung vor. Sich nicht von übertriebenem Ehrgeiz leiten lassen und regelmäßig trainieren, das ist langfristig die bessere Strategie.
· Freizeit- und Gruppensport (für Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 21 Jahren)
Das AWO KiJu Brake bietet den Kindern und Jugendlichen aufgrund seiner großen Spielflächen, verschiedenen Räumlichkeiten und dem geschulten pädagogischen Personal vielfältige Möglichkeiten sich sportlich und aktiv zu betätigen. Die große Sporthalle, die Indoorspielfläche (das Foyer) für Freizeitsport, vor allem Tischtennis, Billiard und Kicker und das Außengelände mit dem Streetballplatz und dem Rasenfußballplatz bieten genügend Platz für verschiedene Teamsportarten. Zum Freizeit- und Gruppensport gehören auch die Angebote der Erlebnispädagogik, die vor allem Wandern, Klettern und Kanufahren umfassen. Diese Angebote sind mit Gruppenausflügen verknüpft und werden durch ausgebildete Erlebnis und Umweltpädagogen begleitet und bilden somit ein Schnittfeld zu dem Angebot der Umweltbildung in unserer Einrichtung.
· Tanz und Bewegung (für Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 21 Jahren)
Der große Saal als auch die kleineren Räume der Einrichtung bieten für jeden Bedarf die passende Räumlichkeit, wenn es um Bewegungsspiele und Tanzangebote geht.
Verschiedene Tanzstile, wie beispielsweise Hip Hop und Streetdance sind bei den Jugendlichen sehr beliebt, es finden sich aber auch Tanzgruppen zusammen, die gemeinsam Folklore, Line Dance oder Zumba tanzen.
Den TeilnehmerInnen wird Zeit und Raum gelassen, ihre Wünsche innerhalb der verschiedenen Trainingseinheiten selber umzusetzen, kreativ zu sein und ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Beispielsweise können die TeilnehmerInnen im Schwerpunkt Tanz und Bewegung die eingeübten Bewegungseinheiten lernen und dabei ihre Gefühle in Bewegung und Tanz zum Ausdruck zu bringen. Dadurch sollen die Kinder und Jugendlichen in ihrem Tun und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden und Mut gewinnen, sich zu präsentieren.
Ziele:
Alle Schwerpunkte des Sport- und Bewegungskonzeptes umfassen ähnliche Ziele, die im Folgenden aufgeführt werden sollen. Die Bedeutung der einzelnen Ziele variiert je nach Schwerpunktsetzung und individuellen Interessen.
Gesundheitserziehung:
· Stärkung der physischen Fitness: Durch das vielfältige Sportangebot und verschiedene Sportarten und Bewegungsangebote stärken Kinder und Jugendliche ihre körperliche Fitness. Die freizeitsportlichen Aktivitäten dienen dazu die Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern.
· Die Angebote leisten einen Beitrag zur psychischen und physischen Gesundheit junger Menschen, denn sie wirken ungesunden Lebensweisen, mangelnder Bewegung, Alkohol-, Nikotin- und Drogenkonsum, Fettleibigkeit und falscher Ernährung entgegen.
· Durch Bewegung können Kinder und Jugendliche effektiv Stress bewältigen und ihre Belastbarkeit erhöhen. Körperliche Anstrengung verdeutlicht Kindern und Jugendlichen wie leistungsfähig sie sind, hilft Ängste zu überwinden und erhöht das Wohlbefinden.
Soziales Lernen:
· Förderung der Selbstorganisation, Integration und Mitbestimmung von jungen Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft bei der Gestaltung von Angeboten.
· Eigen- und Fremdwahrnehmung: Körper und Bewegung bieten die Möglichkeit, die eigene Rolle in der sozialen Umwelt zu hinterfragen bzw. wahrzunehmen.
· Gruppenbildung und Förderung der Teamfähigkeit durch spielerisches Erlernen von Regeln und Werten, Wahrnehmung der eigenen Person in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen wahrzunehmen. Selbstbehauptung, bewusstes „zurück-nehmen“ oder Distanzierung sind als wichtige Lernprozesse und -ziele zu sehen.
· Förderung der kreativen Ausdrucksfähigkeit, beispielsweise durch Bearbeitung und Umsetzung verschiedener Stimmungen und Musik in Bewegung und Tanz.
· Sport stärkt das Selbstwertgefühl und die Frustrationstoleranz junger Menschen durch das Erleben von Erfolg und das Aushalten von Misserfolgen.
· Kinder und Jugendliche erhalten im Sport die Möglichkeit im fairen Umgang ihre Kräfte zu messen, Toleranz zu üben und Aggressionen abzubauen.
· Stärkung der Persönlichkeit und des Durchsetzungsvermögens.
· Stärkung der Eigenverantwortlichkeit.
· Stärkung der sozialen Kompetenzen (Toleranz, Respekt, Konfliktfähigkeit).
· Transferieren des Erlernten in den Alltag.
· Mädchen und Jungen lernen ihre Fähigkeiten und Grenzen kennen und können sie erproben.
· Aktive Mitwirkung der TeilnehmerInnen bei der Gestaltung von Bewegungsräumen (Partizipation).